08.01.2021
Kategorie: Schule

Schulneubau


Am Donnerstag, dem 05. November 2020, wurde in einer mehrstündigen Sitzung das Siegerprojekt zum Neubau der Vollsschule und Doppelturnhalle in Au gekürt.
Unter der Wettbewerbskoordination von Albert Rüf wurde einstimmig das Projekt des Architekturbüros Bernardo Bader ausgelobt.
In der Gemeindevertretungssitzung vom 26. 11. 2020 wurde einstimmig beschlossen, das Siegerprojekt weiterzuverfolgen.

Fachjury:
Vorsitzender Helmut Dietrich - Architekt Bregenz (Auslober)
Bruno Spagolla - Architekt Bregenz (Auslober)
Pablo Horvath . Architekt Chur (Kammer)
Stellvertreterin Claudia Ruck - Architektin Klagenfurt (Kammer)
Simon Metzler - Architekt Dornbirn (Kammer)

Sachpreisrichter:
Andreas Simma - Bürgermeister Au
Walter Beer - Bürgermeister Schoppernau
Robert Meusburger - Vertreter der gemeinden Damüls, Schnepfau, Schröcken und Warth
Kornelia Albrecht - Ersatzmitglied für Lässer Normann, Direktor der VS Au
Dietmar Fetz - Direktor der MS Au

Beurteilung durch das Preisgericht im November 2020:

„Auf den ersten Blick besticht das Projekt mit einer überraschenden, von großer Klarheit und nicht zu überbietender Selbstverständlichkeit getragenen konzeptionellen Idee. Für die beiden Nutzungen wird je ein eigenständiger Baukörper formuliert, für die Volksschule ein dreigeschossiger kompakter Kubus und kontrapunktisch dazu für die Doppelturnhalle ein flaches, lagerhaft geprägtes Volumen. Diese beiden freigestellten Objekte werden so in das Baufeld gesetzt, dass sie im Zusammenspiel mit den bestehenden Bauten der Neuen Mittelschule und der Feuerwehr wohlproportionierte und nutzungsspezifisch gestimmte Freiräume bilden. Die überzeugende Qualität dieses öffentlichen Raumkontinuums wird besonders auch durch die spannungsvoll und präzise inszenierten Übergänge bestimmt, die zudem den Niveauunterschied des Bauareals äußerst geschickt thematisieren und nutzen. Der Baukörper der Volksschule ist auch im baukulturellen Kontext als „Schulhaus“ eindeutig lesbar und durch seine Situierung im südlichen Grundstücksteil auch von der vorbei führenden Bundesstraße aus präsent. So wird der Forderung nach „Adressbildung“ in einem städtebaulich heterogenen Umfeld mit einer unaufgeregten, aber trotzdem espritvollen Selbstverständlichkeit entsprochen.

Die gleiche Präzision und Klarheit wie die städtebauliche Konzeption zeichnet auch die funktionale Organisation und die damit verbundene räumliche Durchbildung aus. In besonderem Masse trifft dies auf die vorgeschlagenen Lerncluster zu, deren Qualität herausragend ist. Die von der Benutzerseite eingebrachte Fragestellung, welche Auswirkungen die Geschoßtrennung der beiden Cluster im Schulalltag hat, wurde von der Jury nach eingehender Diskussion als nicht nachteilig eingestuft. Besondere Anerkennung verdienen auch die vorgeschlagene Fassadengestaltung und Materialisierung, deren konkrete Verbindlichkeit in wohltuendem Gegensatz zur häufig anzutreffenden Reduktion auf weitgehend nur mehr graphische Effekte steht. Angesichts der angeführten Qualitäten empfiehlt die Jury dem Auslober einstimmig, dieses Projekt weiterzuverfolgen und in der vorgeschlagenen Form zu realisieren. Weiterführende Hinweise und Empfehlungen sind nicht erforderlich.“